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Was sind ETF Fonds?

Der Begriff ETF stammt aus dem Englischen und steht ausgeschrieben für exchange-traded funds. Ins Deutsche übersetzt bezeichnet man damit börsengehandelte, in der Regel passiv verwaltete Indexfonds. Ein Indexfonds bildet möglichst genau einen zugrunde liegenden Index ab. Dies können Aktienindizes wie zum Beispiel der DAX oder der Dow Jones sein, aber auch Kontingente aus Währungen, Anleihen, oder Rohstoffen sind beim Anleger beliebte Investmentklassen, die durch ETFs abgebildet werden. Ein ETF Fonds beinhaltet genau die gleichen Werte in der gleichen Gewichtung, wie sie in dem als Referenz verwendeten Index enthalten sind. Ein DAX-ETF beinhaltet also anteilig genau die 30 Aktien, welche im DAX gelistet sind.

Seit wann gibt es ETF Fonds?

FondsDie der Anlagestrategie eines ETF Fonds zugrunde liegende Idee wird zum ersten Mal im Zusammenhang mit dem um das Jahr 1900 lebenden Börsenexperten Louis Bachelier erwähnt. Aufgegriffen wurden dessen Arbeiten wieder in den 1950er Jahren, vom späteren Nobelpreisträger Harry Markowitz. Seit der von Markowitz 1952 begründeten modernen Portfoliotheorie ist das Prinzip der Diversifizierung ein fester Bestandteil im Bereich der Anlagestrategien an den Kapitalmärkten. Als weltweit erster Indexfonds gilt der Samsonite Pension Fund, der 1971 von den Finanzexperten William Sharpe und Bill Fouse entwickelt wurde. Die große Masse der Anleger entdeckte die ETF Fonds dann in den 2000er Jahren. Heute zählen ETFs zu den wichtigsten Anlageinstrumenten an den Kapitalmärkten. Die Schätzungen zum Gesamtanlagevolumen dieses Investmentinstruments reichen von 1 bis hin zu 3 Billionen US-Dollar. Der, gemessen am Anlagevolumen, größte ETF mit dem DAX als Basiswert, ist der iShares Core DAX UCITS ETF (DE) mit einem Fondsvolumen von 8,229 Milliarden Euro (Stand Januar 2016).

Welche Eigenschaften haben ETF Fonds?

Die möglichst genaue Abbildung eines als Benchmark verwendeten Index ist die Basis der Anlageidee von ETFs. Der Anleger muss somit nicht mehr aktiv einzelne Aktien, Anleihen oder andere Kapitalanlagewerte in seinem Portfolio im Auge behalten, sondern erreicht eine Risikodiversifizierung durch das Investment in einen ETF Fonds, in dem anteilig alle in einem Index, zum Beispiel dem DAX, beinhalteten Kapitalwerte enthalten sind. Der DAX etwa beinhaltet die Aktien der 30 umsatzstärksten deutschen Unternehmen, die an der Frankfurter Börse gelistet sind. Der Indexwert berechnet sich über die durch die Aktien dieser 30 Unternehmen repräsentierte Marktkapitalisierung. ETFs sind in der Regel börsennotiert und kann, wie Aktien, jederzeit zum aktuellen Kurs gehandelt werden. ETFs werden im Normalfall von Finanzmarktintermediären aufgelegt und Anleger können die Anteile am Sekundärmarkt erwerben oder abstoßen. Ein passives Management ist typisch für diese Anlageklasse. Da sich die Zusammensetzung von ETFs an einem bereits bestehenden Index orientiert, ist eine aktive Investmentstrategie in der Regel nicht involviert, um den Wert von ETFs zu beeinflussen.

Was sind Chancen und Risiken von ETF Fonds?

ETFs haben sich in den 2000er Jahren zu einem beliebten Investment entwickelt, da sie dem Anleger viele Vorteile bieten. So sind ETFs, wie Aktien, täglich an den Börsen handelbar, verbriefen aber nicht nur ein Wertpapier, sondern eine diversifizierte Auswahl vieler Einzelwerte. Dies ist mit einer Risikodiversifikation komprimiert in einem Einzelwertpapier gleichzusetzen. Außerdem ist die Kostenstruktur dieses Anlageinstruments für Anleger attraktiv, da nur geringe Verwaltungskosten anfallen, meist nur geringe Handelsgebühren veranschlagt werden und normalerweise auch kein Ausgabenaufschlag berechnet wird. Eine zeitaufwendige Suche und Analyse, wie sie zum Beispiel bei einzelnen Aktien anfällt, ist ebenfalls nicht notwendig. Durch die exakte Abbildung eines Index sind ETFs zudem sehr transparent und auch für unerfahrene Anleger leicht verständlich. Die Risiken von ETFs ergeben sich primär im Vergleich mit anderen Anlageklassen. So ist ein Fonds, da er ja die Wertentwicklung eines am Kapitalmarkt bestehenden Index abbildet, mit einem höheren Risiko behaftet, als zum Beispiel eine Fest- bzw. Tagesgeldanlage oder das klassische Sparmodel mittels eines Sparbuchs.